Altes Gericht Murau
Umbau
1994–1995
realisiert
Wohnbau, Revitalisierung
Arch. DI Alfred Bramberger
Durch die spezifische Lage des Gebäudes – Feuermauern im Osten und Westen, der Berg im Norden, die Südfassade durch die Musikschule besetzt – blieben im Wesentlichen nur die Innenhoffassaden und die Dachflächen für die Belichtung übrig. Darüber hinaus musste, als zusätzliche Erschwernis, die Erschließung über die Arkaden im Innenhof bewältigt werden. Es war daher erforderlich bestehende Strukturen des Bauwerkes zu „verletzen“, wenn auch mit der gebotenen Zurückhaltung und unter materialspezifischer und ausführungstechnischer Kennzeichnung der neuen Elemente. Diese Elemente, seien es die aufgeklappten Dachflächen, das Stiegenhaus, der Lichtschacht an der Nordseite oder die Vertikalität der Licht – und Bewegungsführung in den Wohnungen, musste dem Bundesdenkmalamt in einem für beide Seiten mühevollen und langwierigen Prozess Stück für Stück abgerungen werden. Die neue Architektur fügt sich nicht widerspruchsfrei in den Bestand ein. Sie verändert und moduliert ihn, fordert einen Dialog heraus und erzeugt vielleicht die Spannung, die das Wohnen in der Altstadt so reizvoll macht. Vor allem die mehrgeschossigen Maisonetten spiegeln diese Ambivalenz zwischen labyrinthischer Enge und Transparenz des Raumes über mehreren Ebenen.